Wettkampfvorbereitung

Einleitung

Wann beginnt die Vorbereitung für einen Wettkampf? Sobald ich am Stand stehe und mich einrichte? Wenn ich das Schützenhaus betrete? Wenn ich am Morgen aufwache? Viel früher! Die Wettkampfvorbereitung beginnt entweder in dem Moment, in dem ich von einem Wettkampf erfahre, mich dafür entschieden oder qualifiziert habe. Diese drei Möglichkeiten umfassen verschiedene Zeiträume, das können wenige Stunden bis hin zu mehreren Monaten sein.

Allgemeine Wettkampfvorbereitung

Damit sind alle Handlungen gemeint, die langfristig laufen, die unabhängig von diesem speziellen Wettkampf sind und bei denen es keinen Sinn macht sie am Tag des Wettkampfes oder unmittelbar davor erst damit zu beginnen. Darunter fallen u.a.:

• gesunde Ernährung
• regelmäßiges Technik- und Konditionstraining
• Mentale Wettkampfvorbereitung
• allgemeine Fitness (Gymnastik, Joggen, Schwimmen, ...)

Kurzfristige Wettkampfvorbereitung

Wenige Tage vor dem Wettkampf

• Positive Einstellung gegenüber diesem Wettkampf
• Vorfreude auf die bevorstehende Herausforderung
• genügend Schlaf
• unnötigen Stress vermeiden

Am Tag vor dem Wettkampf

• Kontrolle des Sportgeräts (Schrauben fest? Kartusche gefüllt?)
• Zubehör und Werkzeug vollständig eingepackt?
• Diabolos/Munition eingepackt?
• Kontrolle der Schießkleidung (z. B. Knöpfe der Jacke fest?)
• Kontrolle Schießtasche: Alles gepackt? Essen/Getränk (Riegel, Apfelschorle) dabei?

Am Wettkampftag

• mindestens drei Stunden vor Beginn des Wettkampfes aufstehen
• spätestens zwei Stunden vor Beginn des Wettkampfes etwas Essen
• eine Stunde vor Beginn des Wettkampfes auf der Schießanlage sein (sollten Dinge wie Waffen- und/oder Bekleidungskontrolle nötig sein deutlich früher auf der Anlage sein bzw. am Vortag erledigen)
• Am Stand: Alles hergerichtet, was ich während dem Wettkampf benötige?
• Aufwärmen
• Ordentlicher Aufbau des äußeren Anschlags
• Umfeld, Licht, etc. abklären und beim Probeschießen reagieren
• im Wettkampf gute Schüsse bewusst realisieren, schlechte kurz analysieren und dann wieder vergessen

Langfristige Wettkampfvorbereitung

• Trainingsplan welche Technikelemente speziell trainiert werden müssen
• Vorbereitungswettkämpfe

Beispiele

Kurzfristiger Einsatz als Ersatzschütze

Hier kann man sich nur auf die wichtigsten Punkte konzentrieren, z. B. Ausrüstung kontrollieren, sich auf den Wettkampf freuen, positive Erinnerungen an vergangene Wettkämpfe ins Gedächtnis rufen.

Vorbereitung auf den ersten Wettkampf der Rückrunde

Wenn zwischen Hin- und Rückrunde eine Pause ist kann man diese nutzen, um aus den Fehlern zu lernen und diese im Techniktraining abstellen. In der Woche vor dem Wettkampf kann man für genügend Schlaf sorgen und unnötigen Stress vermeiden. Lief die Hinrunde schon gut kann man diese positive Stimmung mitnehmen, lief die Hinrunde nicht gut sollte man sich auf die Herausforderungen der Rückrunde freuen. Durch die Pause und die Verbesserungen im Training hat man sich optimal vorbereitet.

Qualifikation auf eine höhere Meisterschaft

Mit unseren Jungschützen legen wir ab einem bestimmten Leistungsstand das Ziel "Qualifikation zur Bayerischen Meisterschaft" für das kommende Sportjahr fest. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die Jungschützen optimal auf die Bezirksmeisterschaften vorbereitet sein um das Limit zu knacken. Langfristig bereiten wir uns auf das Ziel so vor:

• Besuch der Guschu-Open (Wettkampf auf der Anlage, auf denen auch die Bayerische Meisterschaft stattfindet), damit kennen die Jungschützen bereits die Anlage und haben eine Motivation sich für die Olympiaschießanlage zu qualifizieren
• Wettkampfnahes Training (Wettkämpfe mit Publikum, Trainingswettkämpfe mit kleinen Gewinnen, etc.)
• je näher der Wettkampf kommt (~4 Wochen vorher), desto intensiver werden Technikelemente trainiert/wiederholt, in dem Zeitraum vorher werden öfter hohe Schusszahlen geschossen um die spezielle Kondition zu schulen
• die direkte Vorbereitung am Tag des Wettkampfs wird regelmäßig optimiert, damit der Ablauf nahezu automatisch wird - hierbei erzeugen wir künstlich Druck um die Nervosität am Wettkampftag zu simulieren
• Simulation des Zielwettkampfes, Analyse der Ergebnisse, zweite (optimierte) Simulation und festlegen der drei wichtigsten Punkte, auf die der Schütze im Wettkampf achten soll