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Die Macht der Gedanken

Aus Shooting.Wiki DE

Die Macht der Gedanken

Unser Sport findet zu einem sehr großen Teil im Kopf statt. Spätestens wenn man das Wissen um Technik erworben hat und genug Kondition besitzt, wird es immer wichtiger auch Kopf und Gedanken konditionieren und einstellen zu können. Warum das so wichtig ist, will ich hier kurz darstellen.

Denke nicht an einen rosa Elefanten!

Darf ich raten, an was du eben gedacht hast? Ich bin mir sehr sicher, dass es ein rosa Elefant war! Was hat hat das Tier nun mit dem Schießen zu tun?

Gefängniswörter

Alle Wörter wie "nicht", "kein", "niemals" oder Satzteile wie "tu nicht", "jetzt keinen" etc. wirken auf uns wie ein Gefängnis. Denn sie haben drei Auswirkungen:

  • Unser Gehirn blendet die "Gefängniswörter" aus, was bleibt ist dann z. B. der Satz "Denke an einen rosa Elefanten!". Wir erreichen also genau das Gegenteil von dem, was wir als Ergebnis wollen.
  • Wir schränken uns damit selber ein. Denn in der Zeit, in der wir an den rosa Elefanen denken, ist unser Gehirn nicht frei für die "richtigen" Dinge.
  • Sie bieten uns keine Alternative. Denn es wird ja nur gesagt, was eigentlich nicht passieren soll, aber nicht was wir erreichen wollen!

Auswirkungen beim Schießen

Und nun konkret - was soll das mit den Gefängniswörtern beim Schießen? Ein paar Beispiele dazu:

  • "Jetzt darf ich blos keinen 8er schießen!" wird im Gehirn zu "Jetzt 8er schießen" und wir haben ständig den 8er vor Augen und schränken uns ein.
  • Von "Sei doch nicht so nervös!" bleibt das Wort "nervös" übrig und prägt uns. Der Kopf und Körper reagieren darauf und wir sind mit Sicherheit mindestens genauso nervös wie vorher.
  • "Schieß doch nicht alles nach links!" sagt uns nur, was falsch ist, bietet aber keine Lösung an.

Daher: positiv denken und positive Ansagen machen

Wenn man die oberen Sätze umformuliert und noch eine konkrete positive Anweisung hinzufügt, dann helfen sie.

  • "Schieß keine 8!" => "Konzentrier dich auf eine saubere Schussabgabe!"
  • "Sei doch nicht so nervös!" => "Du kannst das! Bau ordentlich deinen Anschlag auf und konzentrier dich auf deine wichtigsten Punkte."
  • "Schieß doch nicht alles nach links!" => "Kontrolliere deinen Nullpunkt und wenn der passt wird gedreht."
  • usw.

Wie sollte man Anweisungen gestalten

Ob ich mit mir selber "rede" oder jemandem Anweisungen gebe macht keinen Unterschied. Denn auch mir selber kann ich schnell Grenzen setzen, die eigentlich kein Problem darstellen würden, wenn ich mit einer positiven Einstellung an die Sache gehen würde. Daher immer:

  • Gefängniswörter vermeiden ("nicht", "keinen")
  • Anweisungen positiv formulieren
  • Hinweis auf Defizite vermeiden ("Du wackelst ganz schön rum.")
  • Lösungen anbieten ("Konzentrier dich auf deine wichtigsten Punkte!")